Weitsicht

Das Blog zu Führung und Zusammenarbeit aus der Ferne von Thomas Knappe.

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Vertrauen im Team (2)

von | 24. September 2014

[Bild von Engin Akyurt auf Pixabay]

Im letzten Monat konnten Sie in meinem kurzen Beitrag lesen, warum Vertrauen im Team wichtig ist und was im 1. Schritt zu tun ist, wenn’s damit nicht weit her ist. Fazit: Nicht gleich „loslegen und ändern“, sondern zunächst „genau betrachten!“

Mit den wertvollen Erkenntnissen aus Ihrem ersten Schritt können Sie nun die missliche Situation wirksam angehen: Wie?

Hier finden Sie 4 bewährte Anregungen, mit denen Sie das Vertrauen und damit Ihr Team voranbringen:

1. „Wie der Herr, so’s Gscherr!“

Als Führungskraft stehen Sie immer im Rampenlicht, sind immer „on stage“: Was und wie Sie etwas tun gibt Ihren Mitarbeitern unbewusste, aber klare Botschaften darüber, was im Team o. k. ist und was nicht. Im Guten wie im Schlechten!

Sind Sie ein echtes Vorbild, wenn es darum geht, Vertrauen zu schaffen?

Geben Sie unbedingt ein gutes Beispiel ab, indem Sie Ihren Teammitgliedern grundsätzliches Vertrauen entgegenbringen und das auch deutlich machen.

Schwieriger wird es schon, zu zeigen, dass Sie Ihrerseits des Vertrauens Ihrer Teammitglieder würdig sind. Dann natürlich halten wir uns alle für vertrauenswürdig! Sowieso!

Betrachten Sie sich also kritisch selbst: Ist Ihr Verhalten rundum vertrauensfördernd? Verhalten Sie sich immer kongruent „in Gedanken, Worten und Taten?“ Sind Sie klar und berechenbar? Halten Sie Ihre Zusagen jederzeit unverbrüchlich ein? Sind Sie absolut verlässlicher Gesprächs- und Verhandlungspartner für Ihre Mitarbeiter?

Oder hängen Sie auch mal „Ihr Fähnlein nach dem Wind“? Oder nehmen Sie es mit den Zusagen nicht so genau, wenn sich die Umstände ändern?

Erweisen Sie sich des Vertrauens Ihrer Teammitglieder würdig: Kongruenz, Offenheit, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit sind einige der hierfür grundlegenden Faktoren!

Sagen Sie sich „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ Kommunizieren Sie schon einmal „strategisch“ statt offen und nach bestem Wissen und Gewissen? Was noch?

Wenn Sie das verneinen können: Super! Andernfalls überlegen Sie, wie Sie’s künftig besser machen können. Entscheiden Sie sich bewusst dafür, das bestmögliche Beispiel in Sachen Vertrauen abzugeben.

Gehen Sie mit dem Verhalten voran, dass Sie in Ihrem Team stärken wollen.

2. Vor allem: Reden Sie darüber!

Reden Sie im Team über Vertrauen und auch über vertrauensschädigendes Verhalten, darüber, was aus hrer Sicht fehlen und über das Feedback, dass Sie in der Betrachtungsphase bekommen haben. Schaffen Sie so ein gemeinsames Verständnis zum Thema „Vertrauen“ im Team.

Lernen Sie dabei die Ansichten, Meinungen, Wünsche und Vorschläge der Teammitglieder im Einzelnen kennen und greifen Sie auf, was jede und jeder Einzelne hierzu beiträgt.

Was fällt ihnen auf? Was fehlt aus ihrer Sicht? Was genau würden sie erwarten und sich wünschen?

Besprechen Sie gemeinsam die Lösungen hierfür.

3. Fördern Sie den persönlichen Austausch!

Schaffen Sie viele gute Gelegenheiten für Ihre Mitarbeiter, sich darzustellen. Offizielle und inoffizielle Gelegenheiten, über ihre Fähigkeiten und Erfolge zu reden und einander – vielleicht im Rahmen eines Meetings – noch besser kennenzulernen.

Was können Ihre Mitarbeiter außer arbeiten noch gut? Was macht sie außergewöhnlich? Finden Sie es heraus!

Schaffen Sie Gelegenheiten für alle, mehr über einander zu erfahren.

4. Werden Sie zum Teamentwickler!

Natürlich ist es für manche Führungskräfte ungewohntes Terrain, sich zu überlegen, was sie selbst ihrem Team zur weiteren Teamentwicklung anbieten können.

Überlegen Sie also: Wo steht Ihr Team? In welcher Phase findet es sich? Welche Fähigkeit, Fertigkeit, Verhaltensweise würde das Vertrauen im Team deutlich voranbringen?

Werden Sie selbst zum Teamentwickler: Werden Sie aktiv! Legen Sie los! Feintunen können und werden Sie später.

Was wäre der nächste kleine Schritt in diese Richtung und was können Sie an gemeinsamer Arbeit, Aufgaben, Relfexionen und Übungen anbieten, um diesen zu erleichtern?

Bitten Sie, wenn Ihnen das zu Anfang sicherer ist, vielleicht auch Ihre Personalentwicklungsabteilung um Ideen und Feedback!

Das wichtigste aber: Bieten Sie selbst etwas an und werden Sie aktiv.

Wie gewonnen, so zerronnen? Hegen und pflegen Sie das neu gewonnene Vertrauen. Manchmal braucht es nicht viel und schon ist das Vertrauen wieder verspielt. Deshalb geht’s beim nächsten Mal um den abschließenden Schritt: „Wie sorgen Sie dafür, dass das neu gewonnene Vertrauen im Team keine Eintagsfliege bleibt?“